Sennheiser XSW-D Pedalboard Set Review

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Das Sennheiser XSW-D Pedalboard Set im Review! Egal ob Anfänger oder Profi: Wer auf der Bühne kabellos unterwegs sein möchte, sollte einen Blick auf das drahtlose Audio-Set werfen.

*ANZEIGE* Das Pedalboard Set habe ich für den Produkttest von Sennheiser zur Verfügung gestellt bekommen. Dies beeinflusst allerdings nicht meine persönliche Meinung.

XS Wireless-Digital – Wozu brauch ich das Teil?

Ganz einfach: Kabel nerven.

Ich habe auf Bühnen gespielt, die waren so groß, da war mein 10-Meter-Kabel zu kurz, um zum Bassisten rüberzulaufen. Kein Scheiß.

Und ich hab auf Bühnen gespielt, die waren so klein, da waren selbst 30 Zentimeter Kabellänge zu viel, weil sie sich innerhalb weniger Sekunden in eine hinterlistige Todesstolperfalle verwandeln und sich mit den ganzen anderen Kabeln spätestens nach 10 Minuten Auftritt ohne jegliches zutun (*schwör*) in ein einziges Wollknäuel verwandelt haben. Viel Spaß beim abbauen nach dem Gig!

Außerdem mag ich die ungebundene Bewegungsfreiheit. Den Soundcheck von vor der Bühne anhören. Während des Auftrittes mal quer über die Bühne laufen. Mit dem Bassisten lustige Tänzchen aufführen, ohne dass sich die Kabel dabei ineinander verheddern. Oder ohne auf das Kabel zu treten und es mitten im Lied aus der Gitarre zu ziehen. Ist mir alles schon passiert.

Und das gilt nicht nur für große und kleine Bühnen. Selbst im Proberaum oder zu Hause sind Funkstrecken etwas feines. Es liegen keine Kabel chaotisch rum, man hat überall maximale Bewegungsfreiheit und kann selbst mit der Gitarre um den Hals zum Kühlschrank laufen, um Bier zu holen!

Da sind Funkstrecken schon etwas feines. Maximale Bewegungsfreiheit!

Dafür gibt man natürlich auch etwas Einfachheit auf. Ein Kabel steckt man mit dem einen Ende in die Gitarre, mit dem anderen in den Amp, in die Effektgeräte – oder direkt in das Mischpult. Bei einem kabellosen System hantiert man mit zwei Komponenten (Sender und Empfänger), die jeweils verkabelt und mit Strom versorgt werden müssen. Aber wie komfortabel ist das beim XSW-D?

Bedienung des XSW-D Pedalboard Set

Normalerweise gehe ich bei neuem Equipment immer so vor:

  1. Auspacken
  2. Anschließen und einschalten
  3. Bedienungsanleitung lesen

Ja, ich gehöre tatsächlich zu den wenigen Menschen, die Bedienungsanleitungen lesen. Auch wenn sich die Bedienung von vielen Geräten (Nein, nicht allen. Schon einmal ein Effektgerät von Boss in Besitz gehabt?) auch durch ausprobieren schnell erschließt, so finde ich dennoch in Bedienungsanleitungen oftmals Zusatzinfos, die ich sonst vielleicht erst viele Jahre später entdeckt hätte.

So ging ich auch hier vor, als ich den Karton des Sennheiser XSW-D Pedalboard Set in den Händen hielt. Fast zumindest.

  1. Auspacken
  2. Sender in die Gitarre stecken und anschalten
  3. Empfänger mit Effekten verkabeln und an Strom anschließen

Um anschließend festzustellen, dass bereits alles läuft. Bäm! Ok, das ging fix. Kein großes technisch Know-How erforderlich, um das Teil in Betrieb zu nehmen. Das Pairing war super schnell. Einmal noch auf den großen silbernen Knopf am Pedal drücken – Stimmgerät an. Noch mal drücken – Stimmgerät aus. So einfach muss es sein. Sennheiser hat es doch nicht etwa geschafft? Ein Produkt ohne Bedienungsanleitung?

Ok, das muss ich jetzt wissen: Ich will diese Bedienungsanleitung sehen! Und siehe da: Es lohnt sich doch mal wieder. Folgendes lässt sich der Anleitung noch entnehmen:

  • Den Knopf am Sender max. 1 Sekunde drücken = Einschalten des Senders – LED leuchtet grün
  • Erneutes Drücken Knopfes von max. 1 Sekunde = Muten des Senders – LED leuchtet gelb
  • Drücken des LED Knopfes von min. 3 Sekunden = Ausschalten des Senders

Wie wäre es einfach mit einem zweiten Button am Sender gewesen? Einen zum An-/Ausschalten, einen zum Muten?

Jetzt muss ich mir doch wieder merken, dass ich den Knopf weniger als 1 Sekunde drücken muss, um das Ding zu muten, und länger als 3 Sekunden, um den Sender auszuschalten. Klar, ich kann es sehen, wenn die LED gelb leuchtet. Aber vielleicht habe ich nicht immer freien Blick auf die LED. Oder weiß im Eifer des Gefechtes nicht, wie lange ich nun schon gedrückt habe und wie lange ich überhaupt gleich noch mal drücken muss.

Vielleicht wollte man hier mit einem „Wir-brauchen-nur-einen-Knopf-ist-doch-total-geil“-Design an den Start gehen. Meiner Ansicht nach leider auf Kosten der User-Experience, Bedienkomfort geht für mich anders. Design follows function!

Die Bedienungsanleitung offenbart zudem noch, wie sich der Ladezustand des Empfängers ablesen lässt – ein nicht unwesentliches Detail, sobald man auf der Bühne steht.

  • „Ausreichend geladen“ – Status-LED leuchtet dauerhaft grün
  • Ladezustand fällt unter 15 % – Status-LED blinkt abwechselnd grün und rot
  • Ladezustand fällt unter 5 % – Status LED blinkt nur noch rot

Puh. Muss ich mir das jetzt merken? Ich fürchte ja. Denn intuitiv ist das leider nicht.

Die Akkulaufzeit gibt Sennheiser zwar mit 5 Stunden an, aber die sind bei einem Gig mit 3,5 Stunden Netto(!)-Spielzeit plus(!) Soundcheck auch notwendig. Ich gehe daher lieber auf Nummer sicher und hänge es in den Pausen nochmal ans Ladegerät. Leider kann ich die Angabe der 5 Stunden Akkulaufzeit daher nicht bestätigen – bisher hab ich es nie riskiert 😉

Schade. Warum nicht eine kleine Akkuanzeige mit 3 oder 4 LED-Balken in den Sender einbauen? Und es auf dem Displays des Empfängers anzeigen? Jetzt muss ich mir merken, bei welchem Blinken mein Akku noch wie viel Prozent hat. Und das bei einem so kritischem Detail wie dem Akkustand. Das Bühnenleben ist doch eh schon stressig genug.

Aber das ist zugegebenermaßen alles jammern auf hohem Niveau. Mimimi.

Das Ding synchronisiert schnell und ist super schnell eingerichtet. Nur auf den letzten Zentimetern wurde Potential liegen gelassen.

Zur Ergänzung: Ähnlich zum Akkustand verhält sich auch die Anzeige beim aufladen

  • leuchtet dauerhaft grün = Akku voll geladen
  • blinkt grün = Akku über 75 % geladen
  • blinkt gelb = Akku zwischen 5 % – 75 % geladen
  • blinkt rot = Akku unter 5 % geladen

Lieferumfang

Das ist beim Pedalboard Set alles dabei:

  • Gürtelclip für den Sender (Nice! Hängt bei mir so immer am Gitarrengurt)
  • Sender mit Klinkenstecker, 6,3 mm
  • Pedal: Empfänger mit eingebautem Stimmgerät für den Anschluss an Effektgeräte, Verstärker oder Mischpult.
  • Netzteil für Pedal mit einer Unmenge an Länderadaptern für die anstehende Welttournee
  • Ladekabel USB-C auf USB-C (für das Laden des Senders über die USB-C-Buchse des Pedals)
  • Ladekabel USB-A auf USB-C für das Laden des Senders mit einem USB-Netzteil (USB-Netzteil liegt nicht dabei)
  • Verlängerungskabel (Klinkenbuchse auf Klinkenstecker, 6,3 mm)
  • Bohrschablone für Pedalboard (dazu später mehr)
  • Sticker zur Streckenkennzeichnung

Yeah! Sticker! Die sind jedoch recht unspektakulär und dienen nur dazu, falls du mehrere Geräte der Serie im Einsatz hast (auch dazu später mehr).

Features

Stimmgerät! Der Empfänger hat tatsächlich ein verlässliches Stimmgerät eingebaut. Das hat einen schönen Vorteil

Denn mein jetziges Stimmgerät macht auf dem Pedalboard einfach Platz – für den Empfänger des XSW-D mit eingebautem Stimmgerät. Der Platz auf einem Pedalboard ist knapp. Immer. Den Flanger braucht man schließlich bei der 23 sekündigen Bridge im zwölften Lied des Gigs. Zwar nur einmal, aber man braucht ihn.

Das eingebaute Stimmgerät hat ein helles Display und lässt sich so auch am Tag deutlich ablesen. Sobald das Stimmgerät aktiv ist, ist übrigens auch die Gitarre gemutet. So kommen keine unschönen Stimmtöne über die Lautsprecher, wenn du auf der Bühne stimmen musst. Und du kannst super easy die Gitarre während des Gigs tauschen: Muten, Sender abziehen, in neue Gitarre einstecken, unmuten.

Was mir auch noch sehr gefällt: Der Sender lässt sich zeitgemäß über USB-C laden. Und der Empfänger hat sogar einen USB-C Ausgang! So brauche ich keine zusätzliche Steckdose in Anspruch zu nehmen (ja, auch die sind dank chaotischer Musiker auf Bühnen nicht selten knapp bemessen…).

Die Reichweite gibt Sennheiser mit 75 Meter an. Solche Angaben beziehen sich aber meist aufs freie Feld und ohne sonstige Störimpulse. In der Praxis könnten wohl 30 Meter realistisch sein. Nicht dafür geeignet, wenn du als Gitarrist von AC/DC beim Livekonzert den langen Bühnen-Steg nach vorne laufen willst. Aber das Produkt liegt mit 400 Euro auch nicht in der AC/DC-Preisrange.

Kombinieren, Watson! Serien-Kompatibilität des Sennheiser XSW-D

Sennheiser hat in seiner XSW-D Serie nicht nur das Pedalboard-Set im Programm. „Instrument Base Set“ oder „XLR Base Set“ etwa heißen die anderen Sets. Und das gute: Die Sets sind untereinander kompatibel.

So kannst du mehrere Sender einsetzen, die mit einem Empfänger verbunden sind, und zwischen diesen wechseln. Oder sonstige beliebige Kombinationen von Sendern und Empfänger konfigurieren. Schöne Sache.

Verarbeitung

Boah. Das Pedal selbst bringt schon mal ein respektables Eigengewicht mit. Fühlt sich hochwertig an. Ob da drei Kilo Blei reingepackt wurden?

Und dann dieser Fußschalter! Geschmeidiges Teil. Der geht so unglaublich smooth. Fast schon übertrieben. Ich glaube fast keines meiner Effektgeräte hat so einen geschmeidigen Fußschalter. Details, die mich begeistern.

Die Unterseite ist schön flächig mit Gummi bestückt, um ein verrutschen auf glatten Flächen zu verhindern.

Ungewöhnlich sind die Gewindebohrungen auf der Unterseite: So lässt sich das Pedal mit Schrauben bombenfest am Pedalboard befestigen. Eine passende Schablone zum bohren ist im Lieferumfang sogar inbegriffen. Schönes Ding! Nur die M5x10 Schrauben, die lagen leider nicht dabei… Kein Beinbruch, wäre aber ein schönes nice-to-have gewesen.

Selbst die USB-C Ladekabel oder das Verlängerungskabel fühlen sich hochwertig an, sobald man sie in die Hand nimmt. Kein Vergleich mit China-Produkten für zwei Euro.

Fazit

Anstecken, einschalten, fertig. Schnelles Paring und einfache Einrichtung erwarten dich mit dem XSW-D von Sennheiser. Du bekommst du Qualität zum fairen Preis von einer deutschen Firma, die in Rumänien produzieren lässt. Und nicht in China.

Pro

  • Super schnelle Inbetriebnahme
  • Kombinierbar mit anderen Komponenten der XSW-D Serie
  • Laden des Senders über USB-C
  • Gute Verarbeitungsqualität
  • Faires Preis-/Leistungsverhältnis

Contra

  • Der Akkustand ist für mich ein kleiner Blindgänger, siehe Ausführungen oben. So eine kleine Akku-Anzeige auf dem Sender selbst hätte ich persönlich nett gefunden…
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Bernd

Gründer von gitarrenbeginner.de, Gitarrist und Lehrer aus Leidenschaft.
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