Gitarre: Ab welchem Alter lernen?

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Schon in jungen Jahren können Kinder Gitarre lernen. Sie begeistern sich früh für Musik und haben einen spielerischen Ansatz mit Instrumenten. Ab welchem Alter genau man Kinder schon zum Gitarrenlehrer schicken kann, das erörtern wir in diesem Artikel.

Mit 4 Jahren kann es los gehen

Die unkomplizierte Antwort: Mit 4 Jahren können die Kids schon anfangen mit dem Gitarre lernen. Denn dann sind sie auch körperlich stabil genug, um eine Gitarre zu halten. Allerdings gibt es noch einige Themen zu berücksichtigen: Das Unterrichtskonzept muss stimmen, die Gitarrengröße muss passen und natürlich muss das Kind an allererster Stelle Spaß an der Musik haben.

Das passende Unterrichtskonzept

Das tolle am Unterricht mit Kindern ist, dass diese schnell lernen und sehr wissbegierig sind. Wenn man sie geduldig und entsprechend fördert, erzielen sie so schnelle Lernerfolge und legen eine große Motivation an den Tag.

Einen Gitarrenlehrer zu finden, der Kinder bereits ab diesem Alter unterrichtet, ist dabei aber gar nicht so leicht. Manche nehmen Schüler beispielsweise erst ab 6 oder 8 Jahren auf. Denn Kinder haben in diesem Alter ganz besondere Anforderungen an das Lernkonzept.

So beträgt die Aufmerksamkeitsspanne in jungen Jahren durchschnittlich nur 15 Minuten. Länger können sich Kinder nicht auf ein Thema konzentrieren. Mit 10 Jahren spricht man sogar erst von einer durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von 20 Minuten.

Spezielle Konzepte, bspw. die Suzuki-Methode, sind somit erforderlich. Der Gitarrenlehrer benötigt ein hohes Maß an Geduld und ein besonderes Unterrichtskonzept mit den richtigen Lernzielen und -anreizen, um die Kleinen spielerisch an das Thema heranzuführen und nicht zu überfordern.

Auch die richtige Liedauswahl macht wortwörtlich die Musik. Einige Gitarrenschulen neigen leider auch noch heute dazu, hauptsächlich klassische Musik zu unterrichten. Allerdings haben nur wenige Kinder einen emotionalen Zugang zu solcher Musik – für viele ist klassische Musik etwas abstraktes. Passende Kinderlieder müssen also ausgesucht werden.

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So können durchaus schon in jungen Jahren große Erfolge erzielt werden, so wie diese 5-jährige Gitarristen beweist 🙂

Wieviel sollten Kinder üben?

Natürlich ist es wichtig, dass die Kinder auch außerhalb der Unterrichtsstunden sich mit der Gitarre beschäftigen. Aber hier darf kein Druck aufgebaut werden, der Spaß muss im Vordergrund stehen. Wenn das Kind zum Gitarre üben verdonnert wird, während die Geschwister oder Freunde ungezwungen toben dürfen, vergeht der Spaß logischerweise schnell.

Im Zweifelsfall genügen daher in jungen Jahren 5 bis 1o Minuten pro Woche, damit das Kind sich mit den Themen aus der letzten Unterrichtsstunde noch einmal kurz auseinandersetzt. Ansonsten kann die Gitarre spielerisch in den Alltag eingebaut werden.

Wie man auch mit den Kids gemeinsam ein Buch liest, kann man genauso zusammen ein Lied singen. Aber nur, wenn gerade die Begeisterung und Lust dafür da ist. Findet der Vorschlag zum gemeinsamen musizieren heute mal keinen großen Anklang, soll man das Thema auch nicht erzwingen.

Die richtige Gitarre für Kinder wählen

Wichtig für kleine Kinder ist auch die passende Gitarrengröße. Kinder bis 110 cm Körpergröße sollten eine Konzertgitarre mit der Größe 1/8 spielen. Das ist übrigens auch die kleinste, reguläre Gitarrengröße. Sind sie 110-125 cm groß, ist eine Gitarre mit der Größe 1/4 die richtige Wahl.

Ist die Gitarre das richtige Instrument für mein Kind?

Wenn du dich mit diesem Artikel bis hierhin auseinandergesetzt hast, scheint ja durchaus ein Interesse deines Kindes für die Gitarre zu bestehen? Vielleicht hat es hin und wieder schon zur Spielzeuggitarre gegriffen.

Eine Möglichkeit das Interesse weiter zu prüfen sind erste Schnupperstunden bei einem Gitarrenlehrer. Da es aber völlig normal ist, dass das Interesse für die Gitarre zwischen Begeisterung und Lustlosigkeit schwanken kann, muss man nicht gleich nach den ersten Wochen mit weniger Aufmerksamkeit für die Gitarre die Flinte ins Korn werfen. Wichtig ist wie gesagt, keinen Druck aufzubauen und die Kinder spielerisch mit dem Thema zu konfrontieren.

Bei weiteren Fragen hinterlasse mir doch gerne weiter unten einen Kommentar zu diesem Artikel. Ich werde versuchen deine Frage dann bestmöglich zu beantworten.

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Bernd

Gründer von gitarrenbeginner.de, Gitarrist und Lehrer aus Leidenschaft.
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8 Antworten

  1. Hallo Bernd,

    ich kann Deine Meinung nur bestätigen. Ich habe im zarten Alter von 65 Jahren erst angefangen, bin heute noch immer mit Begeisterung dabei. Habe einmal die Woche privat Unterricht bei meinem Lehrer , dort wird analysiert und kritisiert, ich muss vorspielen, bin somit gezwungen zu üben, was ich auch fast jeden Tag mache. Selbstverständlich sind auch Frustmomente da, wo ich das Ding an die Wand klatschen könnte, dennoch die kleinen Erfolgsschritte sind dann doch da, um weiterzumachen. Ich wage mich auch schon an schwierige Stücke ran, die dann schrittchenweise zum Erfolg führen.Ich kann nur jeden ermutigen anzufangen, es gibt kein Höchstalter: Einzig Du musst nur wollen und üben, üben … Von nix kütt nix. Wie im wahren Leben.

    Herzliche Guitarregrüße

    Dieter

  2. Hi Bernd, vielleicht lohnt es sich zu erwähnen, dass die Fingerkuppen in den Anfangsmonaten gern etwas schmerzen – zumindest bei ambitionierten Anfängern. In Deinem Artikel setzt Du geschickterweise eine sehr geringe Lernzeit von 5-10 Minuten pro Woche an, da spielt das natürlich keine Rolle. Grundsätzlich scheint mir ein anderes Instrument (z.B. Klavier) in jungen Jahren aber schmerzfreier und daher empfehlenswerter zu sein. Die Frage ist aus meiner Sicht daher eher: „Ab welchem Alter zur Gitarre wechseln?“ Und die Antwort könnte sein: wenn jemand so heiss auf’s Gitarre spielen ist, dass er nach dem Üben auf seine brennenden Fingerkuppen stolz ist 🙂 Gruß, Axel.

    1. Hi Axel,

      vielen Dank für deine wertvollen Hinweis, das ist natürlich völlig richtig!

      Die Kids müssen zum einen Lust darauf haben Gitarre zu lernen, und zum anderen benötigt auch der Gitarrenlehrer das entsprechende „Fingerspitzengefühl“, um die Anatomie der Kleinen nicht zu überfordern. Auch Sehnenscheidenentzündungen oder Muskelverletzungen sind Risiken (übrigens auch beim Klavierspiel), die über alle Altersstufen hinweg existent sind. Von daher darf man es nie übertreiben, egal wie hartgesotten jemand jemand ist. Der spielerische und nicht der leistungsorientierte Ansatz sollte meiner Ansicht nach daher im Vordergrund stehen. Natürlich dürfen Erfolge trotzdem entsprechend auch belohnt werden.

      Das Problem mit den schmerzenden Fingerkuppen entschärft ich im übrigen etwas auf der Konzertgitarre. Da hier Nylonsaiten verwendet werden, schneiden diese nicht so sehr ein. Bei einer Western- oder E-Gitarren werden ja Stahlsaiten verwendet. Diese sind für Anfänger wesentlich unangenehmer zu spielen. Deswegen wird die Konzertgitarre oft als Gitarre für Anfänger empfohlen.

      Das junge Alter von 4 Jahren sehe ich daher tatsächlich nur, wenn das Kind wirklich Interesse an der Gitarre zeigt. Ich selbst habe auch erst mit 9 Jahren angefangen, davor habe ich musikalische Früherziehung auf dem Glockenspiel sowie auf der Flöte genossen. Man kann sich in sehr jungen Jahren auch mit Schnupperstunden langsam an das Thema annähern und ausprobieren, wie viel Freude das Kind an der Gitarre hat.

      Viele Grüße,
      Bernd

    1. Auf gar keinen Fall gibt es ein maximales Alter 🙂 Aber egal wie alt, Fleiß und Geduld sollte man immer mitbringen. An welchem Punkt hakt es denn gerade? Wie lange versuchst du es schon?

    2. Hallo Thomas,

      vielleicht hilft es gegen die Frustration, wenn du die Erwartungshaltung nach unten schraubst: Gitarre lernen ist meist ein Prozess der quasi nie endet. Und man benötigt meist ein paar Jahre, um etwas an Souveränität an der Gitarre zu gewinnen. Aber ich finde es prima, sich in deinem jungen Alter noch neuen Herausforderungen zu stellen 🙂

      Grüße,
      Bernd

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